Das letzte Stück der Schmalspurbahn von Östergötland
Die Wadstena-Fogelsta-Eisenbahn wurde 1874 für den Verkehr freigegeben. Die 9,6 km lange Strecke wurde im Auftrag der Stadt Vadstena gebaut. Ziel war ein Anschluss an die Strecke Mjölby-Hallsberg um darüber eine Verbindung zur Aussenwelt zu bekommen. Um die Kosten niedrig zu halten, wurde die Strecke schmalspurig gebaut. Die Spurweite beträgt 891 mm, was 3 schwedischen Fuß entspricht und auch die häufigste Schmalspur in Schweden ist. Die Standartbreite der schwedischen Bahn beträgt ansonsten 1435 mm.
Eine neue Linie zwischen Vadstena und Ödeshög wurde 1888 eröffnet. Die beiden Eisenbahnen wurden in die neu gegründete Gesellschaft Fogelsta-Wadstena-Ödeshögs Eisenbahn (FWÖJ) überführt.
1897 wurde zwischen Linköping und Fågelsta die Mellersta Östergötlands Järnväg (MÖJ) eröffnet. Diese Strecke wurde ebenfalls mit einer Spurweite von 891 mm gebaut und an die FWÖJ angeschlossen. 1919 fusionierten die beiden Unternehmen unter dem Namen MÖJ.
In der Zwischenzeit hatte die Mellersta Östergötlands Järnväg ein Schmalspurnetz aufgebaut, das sich von Motala im Westen über Linköping nach Ringstorp im Osten erstreckte. Bei Ringstop wurde die Strecke mit anderen Schmalspurstrecken in Östergötland, Småland und Närke verbunden.
Die MÖJ war ein Pionier auf dem Gebiet der elektrischen Energie und hatte die Strecke nach Vadstena elektrifiziert. Der erste elektrische Zug zwischen Linköping und Vadstena fuhr am Heiligabend 1921.
Die MÖJ hatte ihre Blütezeit im Zweiten Weltkrieg, als die Züge dank elektrischer Energie uneingeschränkt fahren konnten. 1950 wurde die MÖJ verstaatlicht. Zu dieser Zeit nahm der Straßenverkehr stark zu. Anstatt die Schmalspurbahnen zu entwickeln, wurde 1956 die Elektrifizierung abgeschafft und auf Dieselfahrzeuge umgestellt. Die Konkurrenz durch den Straßenverkehr wurde immer größer und bis 1963 war die Schmalspur-Saga mit Ausnahme des Abschnitts Vadstena-Fågelsta so gut wie beendet. Der Güterverkehr dauerte hier bis zum 1.
Juni 1978. 1974, vier Jahre vor der endgültigen Schließung wurde der Museumseisenbahn Verein Wadstena Fogelsta gegründet. Ziel des Vereins war es, die Linie für die Zukunft zu erhalten. Die Gemeinde Vadstena half bei der Realisierung des Projekts durch den Kauf von Grundstücken und Gebäuden mit und der Verein mietete die Strecke von der Gemeinde. Der erste Museumszug nach Fågelsta fuhr 1988.